Freitag, 24. April 2009

Jena und Leipzig - 13.3. 2009

WÄCHTERHAUS

Am Freitag (13. 3.) haben wir ein Wächterhaus besucht. In Leipzig gibt es unglaubliche von leeren Wohnungen. Wir haben festgestellt, dass die Zahl an diesen Wohnungen fast 10 000 erreicht. Diese Situation ist nach dem 2. Weltkrieg entstanden, weil viele Menschen keine Arbeit hatten und sie deshalb die Stadt verlassen haben.
Von der erwähnten Zahl funktionieren 12 Häuser als Wächterhäuser. Ein Haus davon befindet sich im Eigentum der Leipziger Wohnungs – und Baugesellschaft, die anderen sind im Privatbesitz.
Viele Infos hat uns unser sympathischer „Hausführer“ vermittelt. Er hat unserer Gruppe eine typische Wohnung im Wächterhaus gezeigt, das er bewohnt. Es geht um alte Häuser in einem Stadtviertel am Leipziger Stadtrand. Die Häuser sind ungefähr 100 Jahre alt. In diesen Häusern ist es günstig zu wohnen. Für wenig Geld steht viele Fläche zur Verfügung. Man muss nur einem Verein regelmäßig eine Gebühr zahlen. Die Freundin unseres Führers hat uns gesagt, dass sie dem Verein monatlich 80 Euro bezahlen. Der Verein wurde im Oktober 2004 gegründet und wird Haushalten genannt. Er nimmt Kontakt zu Eigentümmern leer stehender Gebäude auf, vermittelt neue Nutzer und hilft bei der Beantragung von Fördermitteln zu Gebäudesicherung. Die Nutzer fungieren als „Wächter“ des bestimmten Hauses und deshalb nennt man diese Häuser Wächterhäuser. Sie übernehmen auch die Kontrolle des Gebäudes. Die Nutzer des Wächterhauses sind soziokulturelle Vereine oder z. B. Ateliergemeinschaften. Es wurde uns gesagt, dass wer solches Haus bewohnen will, sich mit einer produktiven (z. B. künstlerischen) Tätigkeit beschäftigen muss, zum Beispiel Maler, Fotografen, ….usw. Unser Führer war Maler. Seine Wohnung wurde nicht renoviert und war einfach ausgestattet. Als ein Gegenteil hat auf uns die zweite Wohnung gewirkt, die uns die nette Besitzerin des Hauses gezeigt hat. Ihre Wohnung wurde renoviert und war viel moderner und besser ausgestattet, als die erste. Auf den Fotos konnte man sehen, wie viele Arbeit man dafür aufwenden musste, um die Wohnung zu renovieren.
Nach dieser Exkursion waren wir ganz erstaunt, dass es in Leipzig so viele leere Wohnungen gibt. In Tschechien sieht man ganz andere Wohnungsituation. Hier mangelt es an Wohnungen. Wären hier so viele leere Wohnungen, würde zum Beispiel die Stadt diese alten Wohnungen kaufen, renovieren und später teuer vermieten oder verkaufen.. Dieses Projekt finden wir eine interessante und gute Idee, um ein solches Problem mit leeren Wohnungen zu lösen.

Internationaler Workshop zum Thema
Erinnerungsorte und –kulturen“

Am Freitag nachmittag haben wir an einem Workshop teilgenommen. Der Workshop orientierte sich an Erinnerungsorten und –situationen, mit denen man weiter arbeiten kann – zum Beispiel in der pädagogischen Tätigkeit.
In allen Aktivitäten im Workshop haben wir die Verbindung von der Erinnerung und der Bewegung verfolgt. Meistens haben wir im Kreis oder auch frei im Raum gearbeitet.

1. Unser Seminarleiter hat sich vorgestellt (sein Name war John) und seine Vorstellung hat er gleich mit der ersten Workshop-Aktivität verbunden, die man als „Arbeit mit den Namen“ verstehen kann.
„Arbeit mit den Namen“ :

  • Jeder hat sich eine bestimmte Bewegung zu seinem Namen ausgedacht und die Anderen mussten sich sowohl den Namen als auch die entsprechende Bewegung merken und wiederholen.
  • Unsere Bewertung: unterhaltsame und effektive Weise, um sich Namen besser zu merken

2. Das Programm wurde von dem Spiel „Monster jagt Fee“ bunt gemacht. Dieses Spiel sollte uns in Bewegung setzen.

  • Unsere Bewertung: im Nu wurde man in seine Kindheit zurückversetzt, weil man keine solchen Spiele mehr spieltJ

3. Eine weitere Aktivität hat auf die „Erinnerung an die Kindheit“ gezielt.
„Erinnerung an Kindheit“ :

  • Die Grundfrage war: Was hast du damals am liebsten gemacht? Jeder sollte das dann durch Bewegung, auch mit dem passenden Gesichtsausdruck und mit der entsprechenden Stimmung, bzw. mit Worten präsentieren.
  • Unsere Bewertung: sehr witzige Tätigkeit


4. Es folgte „Erinnerung an die letzte Woche“:

  • Die Grundfrage hier war: Was hast du in der letzten Woche gemacht und wo überall bist du gewesen? – Was hat dir am besten gefallen? Wieder musste jeder den Ort bzw. die Tätigkeit aufgrund seiner Bewegung und Gestikulation, Mimik präsentieren, so dass es die Anderen erkennen konnten.
  • Unsere Bewertung: es wurden originelle dramatische Auftritte geschaffen

5. Nachher verlief eine Bewertung unserer Exkursion, die man als eine Evaluation oder Reflexion fassen kann. Jeder musste in der Mitte des Kreises stehen und sagen : Ich packe meinen Koffer und ich nehme mit……….. .

6. Es gab eine kurze Pause und es wurde uns eine Erfrischung (Obst, Keks, Tee oder Kaffee) gereicht. Alle fanden das sehr nett!

7. Nach der Pause haben wir unsere Wahrnehmung geübt, und zwar aufgrund des Spieles „Pau!“. Die Wahrnehmung kann der Lehrer auch mit den Kindern trainieren, zum Beispiel mit dem Spiel „Das ist Peter, Paul, Susen,…“ (alle sitzen im Kreis und John schickt verschiedene Sachen in verschiedene Richtung, dabei sagt er die Phrasen Das ist Peter, Das ist Paul usw.)

  • Unsere Bewertung: unglaublich viel Spaβ

8. Das Beispiel wie man den ganzen Körper aktivieren kann, hat John in der Aktivität, „Wer hat den Keks aus der Dose geklaut?!“ genannt, demonstriert:

  • Bei diesem Spiel hat man sich bewegt, man hat gesungen, man musste auch schnell denken und flexibel regieren. Man schaffte es dabei jedoch viel zu lachenJ
  • Unsere Bewertung: es ist unmöglich, die rechte Hand, die linke Hand und das Bein gleichzeitig zu drehen!

9. Weil sich unsere Exkursion an das Thema „Das Jahr 1989“ orientiert hat, war die letzte Aufgabe: „Was fällt dir ein, wenn man „1989“ sagt?“:

  • Jeder hat etwas Anderes (Symbol, Situation, Erfahrung, Ausdruck usw.) ausgedrückt. Nach der Auswertung aller Ideen wurden schlieβlich diese drei Themen formuliert: Tschechoslowakei, Fall der Mauer, Leipzig. Und nachfolgend haben sich die Gruppen bemüht, die einzelnen Situationen zu demonstrieren.
  • Unsere Bewertung: tolles Erlebnis - man hat sich versucht, ein Theaterstück zu spielen.

Wie man sehen kann , wurden die meisten Aktivitäten dramatisiert. Wir halten diesen Workshop für den besten Teil des ganzen Programms der Exkursion, er war unterhaltsam und alle wurden aktiviert. Der Workshop hat uns nicht nur Spaβ und Relaxation gebracht, sondern es wurden auch viele interessante Ideen für unsere pädagogische Tätigkeit vermittelt.

Jena und Leipzig - 12.3. 2009

Career Center der Leipziger Hochschulen: Neue Studiengänge – neue Übergänge

Am 12.3. 2009 wurden wir zu einem Vortrag des Career Centers der Leipziger Hochschulen eingeladen. Das Thema unseres Besuchs war „Neue Studiengänge – neue Übergänge“. Wir wurden im Neuen Senatsaal von den Politikwissenschaftlern aus der Projektgruppe für das Rektorat empfangen.
Erst haben wir einige Daten über die Universität Leipzig erfahren. Sie feiert ihr 600-jähriges Bestehen seit der Gründung, es gibt 14 Fakultäten, 30 000 StudentInnen und 6 profilbildende Forschungsbereiche. Die Studiumsstruktur läuft nach dem Bolognavertrag. Das Studium ist jetzt praxisorientiert und es gibt Bachelor-und Masterstudium. Aber in der Realität gibt es Probleme für den Beruf – Bachelor ist nicht genügende Qualifikation. Das ist z.B. bei der chemischen Ausbildung absehbar.
Zur Struktur des Bachelor Studiums: Die Studierenden müssen das obligatorische Kernfach absolvieren. Dann gibt es einen Wahlbereich, der insgesamt 160 Module hat, zur Auswahl. Hier gibt es auch unkonventionelle Kombinationen. Der letzte Teil des Studiums ist die Qualifikation, auf die große Betonung liegt. Die Studenten sollten auf die Praxis vorbereitet sein und zugleich auch Kenntnisse in anderen Bereichen gewinnen. Durch die Wahlbereiche müssen sich die Studenten klarmachen, was für ihre Zielrichtung wichtig ist.

Career Center
Das Career Center dient als eine Station zwischen der Arbeitswelt und der Universitätswelt. Die meisten Arbeitgeber sind nicht sicher, welche Kompetenzen und Qualifikation die Absolventen gewinnen. Deswegen gibt es das Career Center, das Informationen und Beratung für beide Seiten bietet. Dadurch will das CC die Arbeitgeber und Studierende zusammen bringen.
Das CC hat ein eigenes Büro und Programm an der Uni. Zu den Hauptaufgaben gehört es, Projektmanagement, Bewerbungstraining und Kontakte an Firmen zu vermitteln. Das CC hilft auch einen Platz für ein Praktikum zu finden. Mit den Absolventen will das CC im Kontakt bleiben, damit sie weitere Informationen übergeben können falls sie in dem absolvierten Bereich arbeiten. Das ist aber problematisch, weil die Absolventen keine Zeit haben, um weiter mit der Uni zusammenzuarbeiten.
Das CC hat Kontakte z.B. zur Arbeitsagentur, Stadt Leipzig; internationale Kontakte, SMILE (Selbst Management Initiative Leipzig), KOMOEL (Kompetenzzentrum Mittel- und Osteuropa Leipzig vernetzt solche sächsischen Wirtschaftsunternehmen, Wissenschaftseinrichtungen und Kulturinstitutionen, die intensive Kontakte zum östlichen Europa pflegen.), KOWA (Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt Leipzig) und IHK (Industrie- und Handelskammer)in u Leipzig. Freie Plätze bieten auch BMW, Porsche, DHL und andere Firmen aus der Logistik.
Das Career Center hat auch eigene Webseiten. Die StudentInnen haben dort ihre Profile und die Arbeitgeber können sie anschauen. Für die Studierende ist es kostenlos, die Arbeitgeber müssen dafür bezahlen.

Nach diesem kurzen Vortrag wurde freie die Diskussion geöffnet. Es gab Fragen sowohl von der Seite der Universitätsvertreter als auch von unserer Seite. Es gab Fragen zu der Finanzierung des Centers, was wir für unseren zukünftigen Beruf machen, ob es sowas in Budweis gibt usw.

Das ganze Problem beginnt schon vor dem Anfang des Studiums. Die StudentInnen wissen nicht genau, was sie nach dem Studium machen wollen und welches Studium sie sich auswählen sollen. Sie haben keine konkrete Vorstellung, was ein Beruf oder Arbeit beinhaltet. Es ist praktisch, wie es in Wien funktioniert, wo es schon vorher Informationen gibt.

Jena und Leipzig - 11.3. 2009

Wortbildung bei Kindern

Am Mitwoch den 11.3.2009 haben wir die neuen Gebäude der Universität in Leipzig besucht. Dort hat Dr. Anja Seiffert auf uns gewartet, um uns etwas über die Wortbildung bei Kindern zu sagen. Sie hat uns zuerst mit ihrem Mitarbeiter bekannt gemacht , der nicht kommen konnte, weil er wahrscheinlich im Kindergarten war – der Mitarbeiter war nämlich ihr Sohn. Alle Beispiele für die Wortbildung waren von ihm.

Der Vortrag „Die wunderbare Sprache der Kindern oder Was Linguisten von Kindern lernen können“ hat uns Kinder als Wortbildungskünstler vorgestellt. Als Beispiele hat uns Frau Seiffert folgende gegeben: „Universitärerin“ – es hat ihr Sohn als er 4 Jahre alt war gesagt – es sollte Frau Seiffert sein, weil sie an der Universität als Wissenschaftlerin, arbeitete. Den Satz „Da muss du mal genau hinriechen!“ haben wir-Studentinnen-gleich begriffen, weil es im Tschechischen ein Äquivalent dafür gibt. In der anschlieβenden Diskussion hat jemand gesagt, dass interessant wäre, die Kinder und die Nichtmuttersprachler zu vergleichen, weil die Ausländer ähnliche Fehler wie die Kinder machen.

Interessant und witzig war auch, wie die Kinder fremde oder komplexe Wörter verstehen. Zum Beispiel, als ihrer vierjährige Sohn über den Wahlkampf in Amerika gehört hat, hat er gefragt: „Warum kämpfen die Wale in Amerika?“ Oder statt dass er „Pfifferlinge“ sagte, verwechselte er es mit Pfefferlinge. Ganz viel haben wir gelacht bei dem Satz: „Am Nordpol leben die Eispenidos“ statt „Eskimos“.

Die Vorlesung hat mir sehr gefallen, vor allem die Beispiele, obwohl wir manchmal Probleme mit der Übersetzung hatten.

Nach der Vorlesung sind wir in die Üniversitätsbibliothek gegangen, wo wir noch eine Frau Seiffert getroffen haben. Sie hat uns durch Bibliotheca Albertina geführt. Sie hat über die Geschichte der Bibliothek erzählt. Dann hat sie uns den Studienraum und andere Teile der Bibliothek gezeigt und hat uns erklärt, wie es in der Bibliothek funktioniert – wofür wird bezahlt, die Öffnungszeiten... In der Bibliothek waren wir ein bisschen neidisch, weil in Budweis nicht so eine tolle Bibliothek ist.

Jena und Leipzig - 11.3. 2009

Stadtrundgang zum Thema 1989

Der Stadtrundgang hat genauso wie die 1989-Geschichte in der Nikolaikirche begonnen. In dieser Kirche wurden seit dem 10. September 1982 jeden Montag Friedensgebete gegen das Wettrüsten in Ost und West organisiert, die von dem Pfarrer Christian Führer geleitet wurden. Später, im Jahre 1989 haben sich an die Friedensgebete die Montagsdemonstrationen angeschlossen. Ein Mitorganisator war auch Christoph Wonneberger, der Pfarrer der evangelischen Lukasgemeinde in Leipzig-Volkmarsdorf.
Der traditionelle Termin der Friedensgebete in der Nikolaikirche und drei anderen Kirchen in der Leipziger Innenstadt, montags um 17:00 Uhr, hat sich als geschickt gewählt erwiesen. Er hat einerseits die Teilnahme an Gebet und Demonstration erlaubt, ohne der Arbeit fernbleiben zu müssen. Andererseits hat er auch vor der Ladenschlusszeit der Leipziger Innenstadt gelegen, so dass es relativ gefahrlos war, sich dort aufzuhalten ohne die Aufmerksamkeit der Sicherheitskräfte auf sich zu ziehen. Außerdem ermöglichte er den westdeutschen Fernsehsendern den Beginn der Demonstrationen regelmäßig in die Hauptnachrichtensendungen zu übernehmen. Das Bildmaterial musste dabei aus Leipzig herausgeschmuggelt werden, da die Stadt für westliche Journalisten zu dieser Zeit gesperrt war.
Während des ganzen Jahres 1989 haben eine Vielzahl öffentlicher Aktionen von Bürgerrechtgruppen, wie die Demonstration für Meinungs- und Pressefreiheit im Januar, das Straßenmusikfestival (vor der Thomaskirche) im Juni oder die entscheidende Massendemonstration am 9. Oktober die Staatssicherheit im Atem gehalten.
Schon im Frühling 1989 während dem Messemontag am 13.3. hat die Staatssicherheit einige Leute verhaftet, die aber schnell wieder entlassen wurden. Im Sommer gab es eine Pause, um sich nach den Ferien noch stärker zu engagieren.
Die erste Montagsdemonstration hat am 4. September 1989 stattgefunden. Die Kundgebung auf dem Nikolaikirchhof mit einigen Transparenten hat unter dem Eindruck der Massenflucht vieler DDR-Bürger vor allem Reisefreiheit gefordert. Weil bundesdeutsche Journalisten vor Ort waren, hat die Staatssicherheit versucht, die Transparente zu entfernen und die Demonstration aufzulösen. Auf diesen Versuch hin haben die Sicherheitskräfte laute „Stasi-raus“-Rufe geerntet.
Am 25. September sind die Demonstranten zum ersten Mal durch die Stadt gegangen. Was vor einigen Wochen mit nicht mehr als ein paar Hunderten von Menschen angefangen hatte, war jetzt zur einer großen Aktion mit über 5.000 Leuten gewachsen. In der darauffolgenden Woche war die Zahl der Protestierenden schon auf 20.000 angestiegen. Die Polizei ist teilweise mit Gewalt gegen die Demonstrierenden vorgegangen, vor allem am 2. Oktober 1989 und auch während der Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Gründung der DDR am 7. und 8. Oktober 1989. Diese Demonstration war riesig. Es gab so viele Menschen, dass alle Kirchen in der Stadt geöffnet wurden. Sie sind von der Nikolaikirche auf den Karl-Marx-Platz (heute Augustus Platz) gegangen, wo sich 70.000 Leute versammelt haben. Dann sind sie mit vielen Plakaten und dem Slogan 'Wir sind das Volk' um die Stadt im Kreis gelaufen.
Am 16. Oktober 1989 haben bereits 120.000 Demonstranten teilgenommen und militärische Einheiten wurden noch in Reserve gehalten. Der 23. Oktober war entscheidend, vor der Oper haben sich 320.000 Leute getroffen. Die Polizei hatte das nicht unter der Kontrolle, die Staatssicherheit musste die Leitung in Berlin informieren. Bis die Partei ihren Bescheid gegeben hat, ist die Demonstration ruhig beendet worden.
Diese letzten Ereignisse haben gezeigt, dass die Polizei schon nicht eingreifen konnte. Es hat noch einige Monate gedauert, bis die Berliner Mauer gefallen ist und Deutschland vereinigt wurde, aber diese Spontanaktionen haben dazu sehr geholfen.

Jena und Leipzig - 10.3. 2009

GEDENKSTÄTTE MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE

Vom 8. bis 15. März nahm ich an der Exkursion nach Jena und Leipzig teil. Während unseres Aufenthaltes in Leipzig hatte unsere Gruppe eine Möglichkeit die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zu besuchen.
Das Gebäude dieses Museums diente früher als Bezirksverwaltung der Stasi-Offiziere. Dieses Museum stellt die Zeit der kommunistischen Vorherschaft in DDR sehr authentisch dar, vor allem dank der vielen originellen Objekten. Man kann den ursprünglichen Linoleumfuβboden oder das Scherengitter an den Fenstern und Türen sehen. Es blieben hier auch Überwachungskameras, gelbbraune Tapeten, Kabelkanäle und die ursprüngliche Eingangstür.
Die Atmosphäre erinnert wirklich an die damalige Zeit. Der erste Beweis ist der charakteristische Geruch, der noch heute in den Zimmern bleibt. Was die Besucher in die frühere Zeit auch hineinzieht, ist das originale Büro, in dem auch Objekte (wie z. B. eine Schreibmaschine, Ordner, eine Wandkarte..usw.) stehen. Man kann bemerken, dass die Decke im Raum neben dem Büro herabgesetzt ist. Es diente zur Aufbewahrung der heimlichen Dokumente.
Die Ausstellung zeigt die Entwicklung der Staatssicherheit, ihre innere Struktur und Aktivitäten der Mitarbeiter. Es befinden sich hier viele Utensilien des Ministeriums – Wanzen, gefälschte Gummistempel, Reisepässe oder Geräte für das Öffnen und für die Kontrolle der Briefe, Pakete und Drahtnachrichten. Stasi-Offiziere benutzten klug hergestellte Überwachungstechnik und auch Minikameras z.B. in Handtaschen. Auch diese Apparate sind hier zu sehen.
Das Museum zeigt, wie schrecklich die Überwachung sein konnte. Es gibt innen eine Rekonstruktion einer Zelle für Gefangene. Sehr interessant ist eine Kollermaschine, die viele heimliche Dokumente und Akten vernichtete. Die ganze Ausstellung ist mit Photos und Dokumenten ergänzt.
Dieses Museums ist belehrend und vor allem authentisch und das macht das Museum sehr interessant und attraktiv. Es soll auch als eine Warnung dienen. Ich finde diesen Besuch sehr nützlich und belehrend. Es half mir, die Geschichte näher kennen zu lernen und einen neuen Blick auf die Grausamkeit der jüngeren Vergangenheit gewinnen.

Jena und Leipzig - 10.3. 2009

Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Austellung: Teilung ▪ Einheit ▪ Diktatur ▪ Widerstand

Das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig (Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland) ist das moderne Museum in der Leipziger Innernstadt. Das Forum stellt ein Projekt dar, das sich um eine aktive Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und Gegenwart bemüht. Es bietet Raum nicht nur für eine Begegnung der Generationen, sondern auch für das Verständnis zwischen den Menschen aus dem ehemaligen Ost- und Westdeutschland.

Die Ausstellung zeigt die ganze Geschichte von der Kapitulation Deutschlands und seiner Einteilung in die vier Besatzungszonen von 1945 bis zur Wiedervereinigung beider deutscher Staaten 1990. Anschaulich werden politische, wirtschaftliche, kulturelle und alltagsgeschichtliche Zusammenhänge präsentiert. Die Ausstellung disponiert mit ca. 3200 Exponaten:
Gegenstände – der Tisch des DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck, die sowjetische Kanone, ein für die Transporte der Staatssicherheit (Stasi) benutztes Auto , Waren und Produkte aus Plastik aus den 70er Jahren in der DDR, …
Dokumente – alte Zeitungen und Fotografien
Medien – authentische Aufnahmen und große Plasmafernseher mit Dokumentarfilmen.

Wir haben unsere Schulkenntnisse über das Thema der Nachkriegsgeschichte Deutschlands vertieft und viele neue interessante Informationen gelernt. Zum Beispiel über die Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR, über die friedliche Revolution 1989 oder über den Bau und den Fall der Berliner Mauer.

Jena und Leipzig - 9.3. 2009

Montag, 9.3.2009
Interkultureller Workshop zum Projektmanagement

Montagmorgen fand der interkulturelle Workshop zum Projektmanagement statt. Dieser Workshop fand an der Uni statt und wurde in zwei Teile geteilt, wegen einer Pause für das Mittagessen und Treffen mit dem Dekan der Philosophischen Fakultät der Friedrich – Schiller - Universität. Den Leiter des Workshops haben wir schon am Tag vorher getroffen und kennengelernt. Die Teilnehmer waren zum größten Teil wir und 4 deutsche Studenten der Uni.
Ondřej hatte mit uns ausgewählte Aktivitäten zum Projektmanagement durchgeführt. Ganz am Anfang war es eine Aktivität, die die Teilnehmer gut gelaunt hat und gleichzeitig könnte jeder sich selbst vorstellen und etwas über sich den Anderen, die ihn noch nicht kennen, mitteilen. Jeder Teinehmer konnte ein Bild auswählen, und auf eine Karte schrieb er seinen Namen. Dann musste man den Anderen erklären, warum man genau das Bild genommen hat.
Dann kam eine kleine Einführung zu dem Thema des ersten Teiles: „Kultur“. Jeder bekam einen Blatt Papier und einen Kugelschreiber und musste ein Diktat schreiben. Es war nur ein Satz: „Lebe hier und jetzt, nicht irgendwo dort und später.“ Dann hat man es noch mit der linken Hand geschrieben. Bei den meisten sah der zweite Satz nicht so schön aus wie der erste. An diesem Beispiel wollte Ondřej uns die kulturelle Prägung anhand von Links- und Rechtshändern demonstrieren.
In dem ersten Teil des Workshops haben wir sehr viel über Kultur erfahren. Das Hauptziel war, den Teilnehmern das Zwiebelmodell der Kultur näher zu bringen. Menschliche Kultur ist wie eine Zwiebel aufgebaut, hat einzelne Schichten, genau so wie die Zwiebel einzelne Schalen hat.
Die äußerste Schicht bilden die Symbole der Kultur. Dazu wurde über Mode diskutiert. Die nächste Schicht sind die Rituale, d.h. etwas Gespeichertes in den Gehirnen der Menschen. Die weitere Schale nennt man Werte und Wertvorstellungen, die durch Medien, Familie, Literatur oder eigene Erfahrung erworben werden, zB. Gleichheit. Den Kern bilden die kulturellen Grundannahmen, worunter man zB. das Verhalten im Raum und Zeit versteht.
Kultur kann man in individuelle und kollektive Kultur teilen.

Kurz vor der Pause wurde noch das Modell der Kommunikation vorgestellt:

Sender Nachricht Empfänger
Kommunikation hat noch 4 Ebenen: Sachebene, Appell, Selbstoffenbarung, Beziehungsebene. Zu dem Thema Kommunikation haben alle Teilnehmer das Rollenspiel „Roboter und Wissenschaftler“ gespielt. In diesem Spiel hatte jeder „Wissenschaftler“ zwei „Roboter“, die sich ständig nach vorne bewegt haben. „Der Wissenschaftler“ konnte nur die Richtung der Bewegung verändern, und zwar so, dass er seinen „Robotern“ auf die Schultern Hand gelegt hat. Die Hand auf der rechten Schulter hat für den „Roboter“ bedeutet, dass er sich nach rechts bewegen soll. Es gab in dem Raum mehrere „Wissenschaftler“ zu gleicher Zeit und jeder musste auf seine „Roboter“ aufpassen, damit sie sich nicht mit einem anderen „Roboter“ zusammenstoßen. Dieses Spiel zeigte uns, wie schwer eine Kommuikation ohne Worte sein kann und wie sich man bemühen muss, damit die Nachricht richtig verstanden wird, denn nach diesem Spiel waren alle „Wissenschaftler“ für eine kurze Zeit ohne Kräfte und Atem vom ständigen Herumlaufen.

Nach der Pause haben die Teilnehmer weitere Aktivitäten durchgeführt: eine deutsche und eine tschechische Maschine gebaut und Arbeitsschichten für Weihnachten in einem fiktiven Restaurant geplant. Bei beiden Aktivitäten ging es um die interkulturelle Kommunikation - entweder ohne Worte, oder mit Benutzen der richtigen Worte. Die Teilnehmer haben gelernt, wie die Kommunikation mit einer anderen Kultur in der Praxis aussieht und wie die verschiedenen Kulturvorstellungen die Kommunikation einprägen können.
Am Ende haben alle Teilnehmer ihre Meinung bei einem Feedback ausgedrückt, die gesamte Bewertung war sehr positiv.